aka-Buchpräsentation Andrea Pető: Das Unsagbare erzählen Sexuelle Gewalt in Ungarn im Zweiten Weltkrieg

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Andrea Pető: Das Unsagbare erzählen Sexuelle Gewalt in Ungarn im Zweiten Weltkrieg. Ins Deutsche übersetzt von Krisztina Kovacs. Göttingen: Wallstein Verlag, 2021

Moderation: Clemens Ruthner

3. Juni 2022, 17:00 Uhr
Fachbereichsbibliothek Germanistik
Universitätsring 1, 1010 Wien

Andrea Pető stellt sich mit ihrer Pionierstudie der Herausforderung, die Geschichte der Massenvergewaltigungen von Frauen im Zweiten Weltkrieg durch deutsche, sowjetische und ungarische Soldaten in Ungarn zu erzählen. Eine solche Studie steht vor vielen Problemen, theoretischer und methodischer Natur: Sie muss einen Weg finden, mit der jahrzehntelangen Tabuisierung – deren Ursachen in der privaten wie politischen Sphäre lagen – umzugehen. Aus einer feministischen Perspektive stellt Pető folgende Fragen: Welche Ereignisse und Narrative haben die kollektive Erinnerung an Kriegsvergewaltigungen geformt? Was trug zur Spirale aus Schweigen und Unsagbarkeit bei? Und schließlich: Wie kam es dazu, dass die Geschichte der Kriegsvergewaltigungen zu einer viel genutzten Waffe auf dem Schlachtfeld der zeitgenössischen Erinnerungspolitik wurde?

Andrea Pető, geb. 1964, ist Professorin am Lehrstuhl für Gender Studies an der Central European University in Wien. Ihre Forschungsgebiete sind Gender History und Gesellschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert. 2005 wurde sie mit dem Ehrenverdienstkreuz der Republik Ungarn ausgezeichnet, 2018 erhielt sie den Madame de Staël-Preis für kulturelle Werte aller europäischen Akademien (ALLEA). Sie ist Doctor Honoris Causa der Universität Södertörn. Ihre Werke sind in 23 Sprachen übersetzt. Veröffentlichungen u. a.: Women in Hungarian Politics 1945-1951 (2001); Geschlecht, Politik und Stalinismus in Ungarn. Eine Biographie von Júlia Rajk (2007). Women in the Arrow Cross Movement (2020). The Forgotten Massacre: Budapest 1944 (2021).

Clemens Ruthner lehrt German and Central European Studies und ist der designierte Direktor des Zentrums für Europa-Studien am Trinity College Dublin.

Krisztina Kovacs lebt und arbeitet als Übersetzerin und Dolmetscherin in Budapest. Sie hat zahlreiche Bücher aus den Fachbereichen Geschichte, Kulturwissenschaften und Kunst für Verlage, Kulturinstitutionen und Museen übersetzt.

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